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Protagonisten mit bautec und Co. zufrieden

(25.2.2004) "Ein starkes Interesse an den Produkten und Dienstleistungen der Bauwirtschaft sowie eine positive Stimmung an den Messeständen der 956 Aussteller aus 25 Ländern" prägten nach Ansicht der Berliner Messegesellschaft den Messeverlauf der bautec 2004, die nach fünftägiger Dauer auf dem Berliner Messegelände unter dem Funkturm am 21.2. beendet wurde. Der neukonzipierte Baumesse-Verbund, der neben der Internationalen Fachmesse für Bauen, Gebäudetechnik und Architektur noch die SolarEnergy, Weltmesse für Erneuerbare Energien, die Build IT Berlin, Fachmesse für IT und Kommunikation im Bauwesen, und die neue Immobilien-Messe Immobilia Berlin 2004 präsentierte, wurde von Ausstellern und Besuchern fast einhellig begrüßt. Insgesamt informierten sich in diesem Jahr laut offizieller Zahlen 69.500 Besucher über die neuen Trends für den Alt- und Neubau - nach nahezu 90.000 Besuchern vor zwei Jahren, 151.000 Interessenten im Jahr 2000 und 163.000 Besuchern 1998. Auch die Ausstellerzahl ist stark zurückgegangen: Vor zwei Jahren waren es noch 1.287 Aussteller und im Jahr 2000 gar 1.590 (zur Erinnerung: Die Messe findet im 2-Jahres-Rhythmus statt).

Die an der bautec 2004 beteiligten Branchenverbände hoben trotz(ig) zurückgehender Zahlen die besondere Rolle des Messeplatzes Berlin hervor:

  • Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, meinte zum Messeabschluss: "Die bautec 2004 hat uns allen Mut gemacht. Die deutsche Bauwirtschaft hat gute Chancen, im Verlauf des Jahres 2004 die konjunkturelle Talsohle zu erreichen. Die Messe hat sich einmal mehr als Kontaktbörse zwischen der deutschen Bauindustrie und dem ost- und südosteuropäischen Wirtschaftsraum bewährt. Das Interesse der osteuropäischen Bauwirtschaft an deutschen Erfahrungen ist weiterhin ungebrochen. Der Hauptverband hat sowohl mit dem Verband der russischen Bauwirtschaft als auch mit dem Verband der albanischen Bauwirtschaft Kooperationsabkommen abschließen können. Wir sind davon überzeugt, dass die bautec nach der EU-Osterweiterung noch an Anziehungskraft gewinnen wird."
  • Der Bundesverband des Deutschen Baustoff-Fachhandels (BDB) und dessen Präsident Max Schierer waren vor allem vom großen Informationsbedarf osteuropäischer Fachbesucher beeindruckt: "Die Hauptstadtfunktion, die Attraktivität der Stadt und die Nähe zu den neuen EU-Beitrittsländern sind einmalig. Die Nachfrage osteuropäischer Besucher am BDB-Stand war überdurchschnittlich. Vor dem Hintergrund der rezessiven Entwicklung der Bau- und Baustoffwirtschaft müssen sich die Baumessen in Deutschland allerdings neu orientieren. Auch für die bautec 2004 führte dies zu spürbaren strukturellen Veränderungen. Die Messestände großer Aussteller waren von einer neuen Bescheidenheit gekennzeichnet, und nicht wenige wurden schmerzlich vermisst."
  • Rainer Heinzel, Organisator der SolarEnergy, zog ein überaus positives Resümée: "Das Konzept, gemeinsam mit der bautec aufzutreten, ist voll aufgegangen. Die vor der Messe erhofften Synergieeffekte sind Realität geworden. Unsere Aussteller sind hochzufrieden und hoben vor allem die Qualität der Besucher hervor. Eines steht bereits heute fest: Die SolarEnergy wird auch in zwei Jahren wieder mit dabei sein."
  • Ebenso zufrieden äußerte sich Dr. Heiko Stiepelmann, Vorsitzender des bautec-Messebeirats: "Die bautec hat sich im Wettbewerb mit den übrigen Messeplätzen eindrucksvoll behauptet. Sie ist als Leitmesse für die neuen Bundesländer ebenso wenig wegzudenken wie als Scharnier zu den Bauwirtschaften Osteuropas und des MOE-Raums."

Wie die abschließende Befragung durch ein unabhängiges Messe-Marktforschungsinstitut ergab, waren die meisten Aussteller mit dem Messeverlauf zufrieden. Fast vier Fünftel (79%) der befragten Unternehmen gaben an, die wichtigsten Zielsetzungen (Informationsvermittlung an das Fachpublikum, Gewinnung von Neukunden, Imagepflege des Unternehmens) erreicht zu haben. Fast zwei Drittel (62%) äußerten sich positiv über das geschäftliche Ergebnis. Während fast ein Drittel der Aussteller (31%) direkte Geschäftsabschlüsse erzielen konnte, rechnen mehr als zwei Drittel (69%) mit einem zumindest befriedigenden Nachmessegeschäft. Während die meisten Aussteller (91%) einen guten bis befriedigenden Gesamteindruck von der Messe hatten, ist die Stimmung unter den Ausstellern bezüglich der weiteren Entwicklung der Branche verhalten. So schätzt nur die Hälfte der Unternehmen die Zukunftsaussichten als günstig ein.

Fachbesucheranteil über 80 Prozent

Ein Blick auf die Besucherstruktur belegt, dass die bautec 2004 in erster Linie ein Treffpunkt der Fachwelt war. Der Anteil der Fachbesucher lag erneut über der 80-Prozent-Marke: 83 Prozent kamen aus beruflichen Gründen, um sich auf der Messe zu informieren. Im Mittelpunkt des Interesses standen die Segmente Trockenbau, Dach, Wande, Fassade(37%), Holzbaustoffe, Parkett, Treppen (31%), Dämmstoffe (29%), Energie/ Anlagentechnik (23%), sowie Bauchemie, Betonbau, Betonbaustoffe (21%). Mit einem Anteil von 31 Prozent war das Bau/Ausbaugewerbe vor dem Bereich Architektur/ Planung (18%) am stärksten vertreten. Die hohe Qualität der Fachbesucher lässt sich an zwei Zahlen ablesen: Über die Hälfte (57%) nimmt nach eigenen Angaben eine leitende Position im eigenen Unternehmen ein, und mehr als drei Viertel (77%) sind an Investitionsentscheidungen maßgeblich beteiligt. Das geschäftliche Ergebnis ihres Besuchs beurteilten 87 Prozent positiv.

Top-Rahmenprogramm mit 4.000 Experten

Zu den Highlights des hochkarätig besetzten fachlichen bautec-Begleitprogramms zählte der "Europäische Bau Congress", auf dem über die Auswirkungen der EU-Osterweiterung kontrovers diskutiert wurde. Zu den weiteren Veranstaltungen im Rahmen der bautec 2004, die von rund 4.000 Fachleuten aus ganz Europa besucht wurden, zählten das "Planer-Forum", das Symposium "Architektur- und Ingenieurleistungsexport", "die Bauwirtschaft in Polen“, das "Trockenbau-Forum", das Symposium "Bauwerksabdichtung heute", die Tagung "Brandschutz im Holzbau", der "5. Deutsche Bauchemietag", "Kompetenz statt Kompromiss" der Kalksandsteinindustrie Ost, das "Passivhaus-Forum“, das Symposium "Bauen mit Qualität" des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes sowie die Informationsveranstaltung zur "Wohnwertförderung der Bundesregierung". Prominenteste Tagungsteilnehmer waren neben zahlreichen Präsidenten der beteiligten Verbände und Institutionen Bundesminister Manfred Stolpe und der polnische Vizeminister für Infrastruktur Marek Bryx.

Übrigens: Die nächste bautec, die bautec 2006, findet vom 14. bis 18. Februar 2006 statt.

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