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Wohnen 2004: Vielfalt bestimmt weiterhin das Möbelangebot

(17.1.2004) In den Vorbereitungen zur Internationalen Möbelmesse 2004 hat der Verband der Deutschen Möbelindustrie wieder eine Befragung bei Herstellern und Ausstellern durchgeführt.

Funktionalität und Emotionalität

Als Schwerpunkt im Möbelangebot nennen die Befragten wieder eine weitere Zunahme an Möbeln mit Funktionen. Die oft einfach erscheinenden Lösungen entsprechen dem ausgeprägten Wunsch der Kunden nach Mehrzweck und Flexibilität. Anders als in den vergangenen Jahren bezieht sich diese Flexibilität von Möbeln aber nicht nur auf die Beweglichkeit im Raum, die leichte Montage bzw. Demontage zum Zwecke des Umräumens oder Umziehens, sondern auch auf die Fähigkeit, je nach Stimmungslage verändert werden zu können. Je nach Lust und Laune kann ein Möbelstück im eigenen Zuhause immer wieder einen neuen Charakter annehmen und dem Konsumenten neue Lebenskraft schenken. Mit der neuen LED Licht- und Farb-Technik wird hier beispielsweise viel gearbeitet. Intelligente Innovation beginnt schon beim Entwurf. Das Design ist nur Teil davon. Es gibt heute so innovative Erfindungen wie den Softeinzug bei Schubladen, die elektrisch verstellbaren Fernsehsessel mit Massagefunktion, versenkbare Flachbildschirme in Sideboards, den Einbau von Flachlautsprechern in Schrankinnentüren, Membranlautsprecher in Regalböden, kinderleichte Klappscharniere in Polstermöbeln und Schiebetüren, die sich nicht im Wege stehen.

Die Holzfavoriten

Die wichtigsten Hölzer im Wohnmöbelbereich sind nach wie vor Buche, Kirsche, Erle, Birke. Das sind Hölzer in einer hellen Farbpalette von Beige über rötliche Anklänge bis zu einem hellen Braun. Die helle Eiche ist gekalkt oder geölt sehr beliebt. Auch das fast weiße Ahornholz kommt als Furnier im Wohnbereich zurück.

Das Angebot an dunklen Hölzern wird noch ein Mal zulegen. Gegenüber den hellen Hölzern bleiben die dunklen jedoch generell im Hintergrund. Der dunkle Nussbaum und die dunkle Eiche werden einen kleinen Anteil behalten. Andere Hölzer werden dunkel gebeizt, so dass sie beispielsweise wie das wertvolle Mahagoni aussehen. Auch wird man manch edle tropische Hölzer sehen wie etwa Zebrano, Teak oder Wengé.

Die Oberfläche der Kastenmöbel

Es wird furnierte Möbel und Massivholz-Angebote geben. Ebenso die Kombination von massiven Fronten mit furniertem Korpus. Folie als Nachbildung wertvoller Hölzer ist etabliert.

Neben Ölen, Wachsen oder Beizen sind zur Oberflächengestaltung Lacke beliebt. Gefragt sind eigentlich alle Töne. Daher wird es sowohl pastellige als auch knallige Farben zu sehen geben. Häufiger werden lackierte farbige Oberflächen noch mit Klarlack überzogen. Das bewirkt einen besonders edlen und eleganten Effekt, ähnlich wie bei einem Flügel. Insgesamt sind der Vielfalt im Oberflächenbereich keine Grenzen gesetzt. Es wird matte wie hochglänzende Lacke geben, Metallic-Lacke und strukturähnliche Farb- und Mustergebungen werden ebenfalls zu sehen sein.

Bezugsstoffe der Polster

Die Gewebevielfalt auf der IMM 2004 wird enorm groß sein. In den Dessinangeboten sind viele raffinierte Gewebe zu sehen. Florale Muster, auch große abstrakte Muster kommen verstärkt auf den Markt. Streifen und Karos werden nebeneinander gezeigt.

Farben-Kombinationen und Unis

Bei den Farben der Polsterstoffe werden wieder viele Farben aus dem Naturbereich gezeigt. Hier reicht das Spektrum von Holzbraun zu Wollweiß. Bei den Kulturfarben wird die gesamte Farbpalette zu sehen sein. Es kommen weiterhin starke, eindeutige Unis etwa in Grün, Rot, Orange, oder Hellblau. Das Kolonialthema bleibt. Das Thema "Indien" ist im jungen Bereich beliebt. Der Hang nach Romantik und das Interesse an anderen Kulturen wird damit gut abgedeckt. Die Vielfalt der Farbangebote ermöglicht dem Kunden eine noch stärkere individuelle Auswahl.

Der Stoff

Die Bezugsstoffe sind aus Wolle, Leinen, Baumwolle und Flachs. Im Kunstfaserbereich holt die Microfaser deutlich Anteile dazu. Hier ist von einer weiteren starken Zunahme auszugehen. Der Wollfilz ist ein wichtiges Trendthema. Auch Leder wird seine Stellung verteidigen. Kunstleder erlebt einen Aufschwung, weil seine Qualität immer besser wurde und der Laie das Kunstleder optisch nicht mehr vom Echtleder unterscheiden kann.

Das Zusammenspiel verschiedenartiger Materialien

Der meist bei Polstermöbeln ohnehin notwendige Einsatz verschiedener Materialien wird uns vor allem in der Alu-Optik begegnen. Die Metalloptik in Aluminium und Edelstahl, wie auch Chrom wird noch mal zunehmen. Glas und Milchglas oder satiniertes Glas werden wir im Tisch- und Schrankbereich wieder finden. An neuen Materialien werden wir etwa Seegras, Bambus als Furnier oder Weide in neuen Variationen antreffen. Hier sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Gesund anmutende Materialien und eine harmonische Formensprache bringen Behaglichkeit und einen Hauch von Exotik in unseren Alltag.

Daneben wird auch wieder viel hochwertiger Kunststoff zu sehen sein. Transparenter Kunststoff wird seine Stellung ausbauen können. Gerne im Verbund mit Holz und Metall zeigt sich Kunststoff in Fronten als Fenster oder Tür. Transparente Möbel, Möbelteile und Accessoires drücken eine Leichtigkeit und Helligkeit aus, mit der sich Menschen gerne umgeben. Das Innenleben wird so nicht verheimlicht, man kann die Dinge auch im Inneren sehen und ihren Nutzen erkennen.

Beobachten können wir darüber hinaus eine weitere Vereinfachung der Formensprache. Sie wendet sich weg vom experimentellen, hin zum allgemein verständlichen und normalen Design. Komplizierte Modelle bleiben aus. Einfache und klare Möbelmodelle, die schlicht und geradlinig sind, werden eine große Marktstellung in der kommenden Saison bekommen. Daneben werden wir aber auch viele organische Formen sehen können. Feste Modellgruppen, wie etwa 1-2-3 Sitzgarnituren, werden dabei zunehmend durch einzelne Module abgelöst.

Der Startschuss für all diese Angebote und Präsentationen wird die Internationale Möbelmesse 2004 in Köln sein. Zusammen mit den Impulsen, die von den neuesten und besten Möbeln ausgehen, sehen wir optimistisch in das frisch begonnene Jahr. Der Letzt-Gebraucher wird uns deutlich machen, ob wir es schaffen, seine Wünsche für sein "Homing" in Möbeln umzusetzen. Die Zukunftsforscher sind sich einig: Homing, also der Rückzug in das eigene Nest hat seinen Höhepunkt noch nicht erreicht. Der Stellenwert des Wohnens wird daher zunehmen. Die Küche wird - wie einst der Partykeller - zum zentralen Kommunikationsraum, das Wohnzimmer zum High-Tech-Kino. Nirgendwo ist es so schön wie Zuhause.

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