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Parkett - geölt oder versiegelt?

Parkett, Parkettboden, versiegeltes Parkett, geöltes Parkett, Holzboden(3.9.2003) Bei der Wahl des Bodenbelags kommt es nicht nur auf die optische Wirkung, sondern auch auf Pflegeleichtigkeit und Strapazierfähigkeit an. Parkettoberflächen beispielsweise lassen sich einfach reinigen und halten viel aus. Denn Lack oder Öl schützen den Echtholzbelag vor mechanischer Beanspruchung, Feuchtigkeit und Schmutz. Welche der beiden Behandlungsmethoden dabei gewählt wird, ist laut Föderation der Europäischen Parkett-Industrie, FEP, keine Frage der Qualität, sondern reine Geschmacksache.

Natürliches Erscheinungsbild mit Öl

Das Ölen von Parkett ist die ursprünglichste Methode und lässt die Oberfläche in einem natürlichen, matten Ton erscheinen. Dabei dringt das Öl tief in die Zellen des trockenen Holzes ein, füllt sie wie einen Schwamm und verhindert, dass andere Flüssigkeiten einsickern können. Darüber hinaus schützt es die Holzoberfläche und macht sie weniger kratzempfindlich. Durch die hauchdünne Schicht, die keinen geschlossenen Film bildet, bleiben die Holzporen deutlich sichtbar. Ein so behandeltes Parkett wirkt lebendig, da das Öl die Holzstruktur besonders betont. Neben der Optik beeinflusst die offenporige Oberfläche das Raumklima positiv: Das Parkett kann die Luftfeuchtigkeit ungehindert aufnehmen und abgeben. Um die Schutzwirkung der Behandlung zu sichern, sollte der Bodenbelag durchschnittlich zwei bis drei Mal im Jahr mit einem speziellen Pflegeöl eingelassen und poliert werden. Sehr stark strapazierte Stellen, wie beispielsweise Türdurchgänge, lassen sich auch auf einfache Weise renovieren: die Stellen anschleifen und mit Öl nachbehandeln. Gereinigt werden kann die Oberfläche mit Mopp, Staubsauger, Haarbesen oder einem nebelfeuchten Tuch. Auf dem Parkett darf kein Wasser zurückbleiben, da sonst Flecken entstehen.

Versiegelung für glänzende Optik

Wer eine seidenmatte oder hochglänzende Optik bevorzugt, wählt am besten die versiegelte Oberfläche. Diese ist sehr strapazierfähig, da eine geschlossene Lackschicht das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit verhindert. Der Umwelt und Wohngesundheit zuliebe bieten sich lösemittelarme und -freie Versiegelungslacke an. Für den Oberflächenschutz sorgen ein paar Tropfen Pflegemittel im Wischwasser. Darüber hinaus kann bei Bedarf circa alle zwei Monate ein Parkett-Polish aufgetragen werden, damit sich ein schützender Film bildet. Je nach Beanspruchung benötigt das Parkett nach durchschnittlich 15 Jahren einen neuen Lack. Üblicherweise wird dazu nur die Lackoberfläche angeschliffen, so dass etwa ein halber Millimeter der Holzfläche verloren geht. Die Lebensdauer des Parketts wird kaum beeinflusst. Das Reinigen der versiegelten Oberfläche ist ebenfalls einfach: Mopp, Besen oder ein nebelfeuchtes Tuch genügen.

Grundsätzlich ist bei einer Versiegelung vor Ort zu beachten, dass das Parkett nach etwa 24 Stunden trocken ist. Um die endgültige Härte und Abriebfestigkeit zu erreichen, empfiehlt es sich jedoch, den Parkettboden erst nach einigen Tagen zu betreten. So bleibt der Bodenbelag länger erhalten. Für beide Behandlungsmethoden gilt: Bei Massivparkett wird die gewünschte Oberfläche in der Regel vor Ort durch einen Fachmann hergestellt, wohingegen mehrschichtige Fertigparkettböden überwiegend bereits versiegelt oder geölt ausgeliefert werden.

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