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Projektbericht: ERCO beleuchtet zeitgenössische Kunst im Rosenthal Center for Contemporary Arts in Cincinnati

Rosenthal Center for Contemporary Arts in Cincinnati, RCCA, Rosenthal Museum für zeitgenössische Kunst
Computerbild (Bildquelle: Homepage des Musums)
 

(28.8.2003) Von der Straßenecke werden die Besucher förmlich in das Rosenthal Museum (siehe Bing-Maps und/oder Google-Maps) für zeitgenössische Kunst hineingezogen: Das architektonische Konzept führt den existierenden Stadtgrundriss weiter in die verglaste Lobby, um ihn dann in die Höhe zu falten - Grundriss und Rückwand verschmelzen zu einer Oberfläche. Der Besucher bewegt sich auf einer Rampe wie auf einem "urbanen Teppich" durch den künstlichen Park der Eingangshalle. Der Weg führt anschließend nach oben, bis man über eine Öffnung in der hinteren Wand die Ausstellungsräume betritt. Dieser "Urban Carpet" bildet das Rückgrat des Museums und stützt die verschachtelten Galerieräume der Obergeschosse. Schon von außen lassen die zwei unterschiedlichen Fassaden die Dynamik im Innern erahnen: Vom Süden erlaubt die gewellte, durchsichtige Außenhaut Einblicke in das Center, während das plastische Relief im Osten ein negatives Abbild der Galerien darstellt. Das neue Rosenthal Center for Contemporary Arts (RCCA) nimmt unter den Institutionen für zeitgenössische bildende Kunst in den USA eine führende Rolle ein. Neben den Wechselausstellungen präsentiert der faszinierende Neubau von Zara Hadid auch spezielle Installationen und Vorstellungen. Zusätzlich bieten sich Lehreinrichtungen, Bereiche für Kunstpräparationen und natürlich ein Museumsladen und ein Café.

Körper und Raum

Die Ausstellungsflächen variieren in ihrer Form und Größe, um den unterschiedlichen Formaten zeitgenössischer Kunstwerke gerecht zu werden. Von dem Erschließungsweg, der sich im hinteren Gebäudeteil in einer schmalen Schlucht im Zickzack nach oben schlängelt, bieten sich dem Besucher immer wieder überraschende Einblicke in die Ausstellungen. Es entsteht eine Art dreidimensionaler Matrix aus Körpern und Zwischenräumen, die zu dramatischen Sprüngen der Raumhöhen führt - diese bewegen sich zwischen 2,3 und 8 m. Während der Weg hin zu den Kunstwerken von glatten, runden Oberflächen bestimmt wird, wirken die Ausstellungsräume selbst, als wären sie aus einem einzigen Betonblock gehauen. Als über der Lobby schwebende Quader bilden sie einen harten Kontrast zu der weichen Landschaft darunter. Zara Hadid verwischt die Grenzen zwischen Innen und Außen - zwischen dem privaten, kontrollierten Raum im Innern und dem öffentlichen, bunten Leben außerhalb der Fassaden.

Licht und Architektur

Diese komplexe Geometrie der Architektur stellt sehr hohe Ansprüche an die Lichtgestaltung. Im ganzen Museum wiederholt sich kein Grundriss und infolgedessen auch kein Beleuchtungsplan. Jede Galerie, jedes entstehende Volumen, jede Fläche besitzt ihren eigenen Ausdruck. Folglich muss die Beleuchtung in jeder Hinsicht flexibel sein angesichts der unterschiedlichen Formate und Eigenschaften zeitgenössischer Kunst. Gleichzeitig erfordert das Einrichten und Fokussieren der Leuchten eine einfache und leicht zu bedienende Auswahl und Montage der Lichtquellen. Diese außergewöhnlichen Anforderungen bedingten einen enormen Planungsaufwand im Vorfeld. In einer Reihe von Studien entwickelten die Lichtplaner von OVI jeweils optimale Ausrichtwinkel und Leuchtenpositionen für die unterschiedlichen Deckenhöhen. Bereits in der frühen Entwurfsphase berieten die Lichtdesigner das Architektenteam bei der Auswahl der Deckenmodulgrößen für die Galerien, um optimale Beleuchtungsbedingungen für das Museum zu gewährleisten. Danach erst legten die Architekten Konstruktion, Materialien und Paneelgrößen der Decken fest. Selbst die Vouten und Rücksprünge für die Beleuchtung wurden von Beginn in die Planungen mit einbezogen, um die verschiedenen Volumen angemessen zu interpretieren.

Leuchten für die Architektur

Das Licht bildet in diesem Museum das Gegengewicht zu der Qualität der dynamischen Architektur und bedingt damit einen hohen Anspruch an die Leuchte selbst als technisches Werkzeug. Die Lichtplaner entschieden sich für die Stella Strahlerserie von ERCO, die bei einheitlicher visueller Erscheinung eine Vielzahl von Varianten bietet und aufgrund ihrer Lichtqualität und Wartungsfreundlichkeit für den Einsatz in Museen prädestiniert ist. Zum Einsatz kommen Stella Strahler für PAR-Lampen in verschiedenen Größen. Durch die Wahl einer PAR-Lampenbestückung mit entsprechender Leistung und Charakteristik lässt sich die Beleuchtung auf die unterschiedlichen Situationen differenziert abstimmen. Um die Wartungssicherheit der Leuchten in den bis zu 8 m hohen Galerien weiter zu erhöhen, erhielten die Stella Strahler spezielle, unverlierbare Fixierschrauben aus der Luftfahrtindustrie.

Die interaktive Galerie für Kinder im obersten Geschoss des Museums erforderte eine spezielle Beleuchtung, für die das ERCO Hi-trac System modifiziert wurde: Die schlanken Profile sind deckenbündig versenkt montiert. Dabei wechseln sich als Stromschiene genutzte und mit Pollux Strahlern bestückte Profilteile ab mit Hi-Trac Leuchten für T5-Leuchtstofflampen, die hier jedoch nicht als Uplights, sondern zur direkten Beleuchtung eingesetzt werden.

Zahlen und Fakten

  • Projekt: Rosenthal Center for Contemporary Arts, Cincinnati, Ohio (USA)
    (weitere Informationen unter "The New Building")
  • Eröffnung: Mai 2003
  • Architektin: Zaha Hadid, London
  • Lichtplanung: Office for Visual Interaction (OVI), New York (USA): Jean M. Sundin, Enrique Peiniger
  • Gesamtfläche: ca. 7.900 qm (85,000 square feet)
  • Ausstellungsfläche: ca. 1.580 qm (17,000 square feet)
  • Geschosse: 6
  • Bausumme: ca. 29,7 Mio. Euro (34,1 Mio. US $)
  • verwendete ERCO Produkte:
    Stella Strahler für Lampen PAR 30, PAR 38
    Gimbal Richtstrahler
    Hi-track Lichtstruktur (modifiziert für Deckeneinbau mit Stromschienen und T16 Leuchtstofflampen)

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