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Versicherer geben Widerstand gegen Flut-Pflichtversicherung auf

(8.7.2003) Deutsche Hausbesitzer werden künftig eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden wie Flut abschließen müssen. Nach Tagesspiegel-Recherchen rückt eine solche Zwangsversicherung immer näher. Vor allem Bund und Länder wollten eine solche Eigenvorsorge der Bürger, heißt es in der Versicherungsbranche. Aber auch unter den Versicherern beginnt der Widerstand zu bröckeln. So beschloss der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in der vergangenen Woche offiziell, sich an der Ausarbeitung eines Konzepts zu beteiligen.

"Die Front der Gegner bröckelt", sagte Frank Braun, Geschäftsführer des Bundes der Versicherten (BdV), dem Tagesspiegel (Dienstagausgabe). Damit Bund und Länder nicht noch einmal wie im vergangenen Jahr Milliarden Euro für die Fluthilfe bezahlen müssen, sollen sich die Bürger selbst versichern.

Die nächsten Schritte stehen bereits fest: Eine beim Bundesjustizministerium angesiedelte Bund-Länder-Kommission wird schon bald ihren Abschlussbericht vorlegen. Allerdings dürfte dieser Bericht höchstwahrscheinlich nur die Modell- und Kostenvorstellungen der Versicherungswirtschaft referieren, heißt es aus Teilnehmerkreisen. Das reicht den Ländern nicht. Daher wollen die Ministerpräsidenten eine weitere Arbeitsgruppe einsetzen. Bis November soll diese ausarbeiten, wie eine solche Pflichtversicherung aussehen kann und was sie kostet.

"Je nach Selbstbeteiligung könnten die Prämien für eine umfassende Elementarversicherung zwischen 20 bis 30 Euro im Monat liegen", glaubt BdV-Geschäftsführer Frank Braun. Die Versicherungswirtschaft geht dagegen von nur 100 bis 150 Euro Jahresprämie aus, selbst wenn neben Flut auch Sturm und Erdbeben versichert werden sollen. In exponierten Gebieten - am Rhein oder an der Donau - wären die Prämien allerdings höher, heißt es. Dennoch wäre das ein Fortschritt. Kunden in besonders hochwassergefährdeten Gebieten finden nämlich derzeit überhaupt keinen Versicherer.

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