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VPB rät: Verträge mit Bauträgern vor Abschluss genau prüfen lassen

(7.7.2003) Bauen gehört zu den großen Abenteuern des Lebens: Zehntausende Familien wagen es jedes Jahr. Sie investieren ihr gesamtes Vermögen in ein eigenes Zuhause und verschulden sich auf Jahrzehnte. Viele angehende Eigenheimbesitzer planen heute nicht mehr mit einem Architekten, sondern kaufen sich ein schlüsselfertiges Haus. Damit, so hoffen sie, bleiben die Kosten unter Kontrolle, das finanzielle Engagement überschaubar. In der Theorie soll das zwar so sein, die Praxis sieht aber ganz anders aus: Ungenaue Leistungsbeschreibungen, so die Erfahrungen des Verbandes Privater Bauherren (VPB), lückenhafte Angebote, überzogene Kostenpläne und Bauträgerpleiten sind an der Tagesordnung. Sie verursachen erhebliche Mehrkosten, verunsichern Bauherren und bringen die Menschen um ihr Erspartes, im schlimmsten Fall um die Existenz.

Der VPB rät deshalb, alle Angebote, gleich ob von Fertighausfirmen, Schlüsselfertig-Anbietern oder Generalübernehmern, vor Vertragsabschluss von einem unabhängigen Sachverständigen prüfen zu lassen. Der Berater analysiert und vergleicht Offerten, er lässt Leistungsbeschreibungen nachbessern, kontrolliert Kostenpläne und sorgt für die Einhaltung des gesetzlich vorgeschriebenen und vertraglich vereinbarten Qualitätsstandards auf der Baustelle.

"Wer heute ohne eigenen Architekten baut", so VPB-Geschäftsführerin Corinna Merzyn, "der braucht einen erfahrenen Berater an seiner Seite", einen Fachmann, der ausschließlich die Interessen seines Auftraggebers gegenüber dem Bauunternehmen vertritt. "Bauherren sollten ihre Berater unbedingt selbst beauftragen und auch selbst bezahlen", warnt die VPB-Geschäftsführerin. "Ein Berater, der gleichzeitig für den Bauträger oder dessen Zulieferer arbeitet, ist parteiisch." Seriöse Sachverständige sind unabhängig. Sie beraten immer firmen- und produktneutral.

"Bauherren sollten vor Vertragsabschluss genau nach den Erfahrungen des Sachverständigen fragen", rät Corinna Merzyn. Nicht jeder qualifizierte Fachmann kennt sich beim Ein- oder Zweifamilienhaus aus. "Wer im Alltag Hotels begutachtet", so die Erfahrung der VPB-Fachfrau, "der weiß deshalb noch lange nicht alles über die vielen Tücken des Wohnhausbaus."

Selbst erfahrenen Sachverständigen kann bei komplexen Bauten einmal ein Fehler unterlaufen. Davor ist niemand gefeit. Deshalb, so empfiehlt VPB-Geschäftsführerin Merzyn, sollten Bauherren gewissenhaft prüfen, wie ihr Berater für mögliche Irrtümer haftet: "Nur ein Freiberufler kann sich und seine Bauherren mit einer Berufshaftpflichtversicherung umfassend vor den Folgen eventueller Fehler schützen. Seriöse Bauherrenberater sind ausschließlich erfahrene, freiberuflich tätige Architekten und Ingenieure mit entsprechender, gesetzlich vorgeschriebener Berufshaftpflicht."

Hintergrund: Der Verband Privater Bauherren hat seit seiner Gründung 1976 über 50.000 Bauherren und Immobilienkäufer beraten und betreut. Er ist bundesweit der älteste Verbraucherschutzbund mit dem größten Erfahrungsschatz auf dem Sektor des privaten Wohnungsbaus. Der VPB verlangt von seinen Beratern regelmäßige Weiterbildung und fördert den Informationsaustausch zwischen seinen 45 Regionalbüros. In diesem Netzwerk arbeiten ausschließlich freiberufliche Architekten und Ingenieure. Sie sind eigenverantwortlich tätig, haften persönlich und beraten strikt firmen- und produktneutral. Der VPB ist Mitglied der Initiative "Kostengünstig qualitätsbewusst Bauen" des Bundesbauministeriums und ist als einzige praxisverbundene Stimme der privaten Verbraucherinteressen im Immobilienbereich als anhörungsberechtigt akkreditiert.

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