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Fensterhersteller erwarten 10,6 Prozent Absatzrückgang in 2003

(16.4.2003) Der Absatz von Fenster und Fassaden wird in diesem Jahr um 10,6 Prozent zurückgehen. So das Fazit des aktuellen Frühjahrsgutachtens vom Verband der Fenster und Fassadenhersteller e.V. Die wirtschaftliche Schwächephase der baunahen Branche mit ihren rund 60.000 Beschäftigten setzt sich auch 2003 fort. Und auch für die nächsten beiden Jahre ist nur mit einer Verlangsamung der Talfahrt, nicht aber mit einer Trendwende zu rechnen. Die anhaltende Baukrise schlägt ungehemmt auf die Fenster- und Fassadenbranche durch. In dieser Situation verweisen die leistungsstarken Fensterbauer auf die Möglichkeit energieeffizienter Wärmeschutzmaßnahmen mit modernen Fenstern insbesondere auch auf dem Renovierungsmarkt. Sie sind mit ihren modernen High-Tech-Fenstern für den nächsten Aufschwung gerüstet.

Talfahrt verlangsamt sich bis 2005

Im Jahr 2002 wurden noch knapp 13,9 Millionen Fenstereinheiten *) abgesetzt nach 16 Millionen Fenstereinheiten im Jahr zuvor. Der Fensterabsatz ging damit um 13,6 Prozent zurück. Seit 1995 hat sich das Marktvolumen, von damals 25,5 Millionen Fenstereinheiten beinahe halbiert. Allein seit dem Jahr 2000 verringerte es sich um fast 29 Prozent von damals 19,5 Millionen Fenstereinheiten. Mit weiteren, allerdings geringeren Rückgängen ist auch für dieses und die nächsten beiden Jahre zu rechnen. Für 2003 wird ein Volumen von knapp 12,4 Millionen, für 2004 von gut 11,6 und für 2005 von 11,1 Millionen Fenstereinheiten prognostiziert, die entsprechenden Prozentwerte lauten: minus 10,6 Prozent in 2003, dann minus 5,9 Prozent in 2004 und schließlich minus 4,6 Prozent in 2005. Grundlage des Gutachtens ist eine von Dr. Frederik Lehner präsentierte Marktstudie der Interconnection Consulting Group.

Renovierungsmarkt mit Silberstreif am Horizont

Hauptgrund für diese Prognose ist die rückläufige Entwicklung von Neubau und Renovierungstätigkeit. Der Neubau ist in beiden Segmenten, dem Wohnbau und dem Nichtwohnbau, stark rückläufig. Bis 2005 wird er jährlich zwischen 9 und 15 Prozent abnehmen. Der Renovierungsmarkt zeigt zunächst ebenfalls eine stark rückläufige Tendenz, wenn auch mit einem Silberstreif am Horizont: Nach 17,3 Prozent Rückgang für 2002 werden für 2003 minus 6,1 Prozent und für 2004 minus 1,5 Prozent erwartet. Die für den Renovierungsmarkt erwartete Wende ins Plus wird schließlich für 2005 mit 1,1 Prozent prognostiziert.

Holzanteil geht bis 2005 auf 20 Prozent zurück

Eine Differenzierung nach Wohnbau und Nichtwohnbau oder privatem und Objektbau zeigt, dass beide Segmente gleichermaßen schwächeln. Der Anteil des privaten Bauens geht zwischen 2000 und 2005 von 9,2 auf 5,8 Millionen Fenstereinheiten zurück, der des Objektbaus ebenso kontinuierlich von 10,3 auf 5,3 Millionen. Bei den Marktanteilen nach Rahmenmaterialien fällt die weitere Einbuße für das Holzfenster auf, das sich in Richtung eines 20-Prozent-Anteils bewegt: von 24,6 Prozent im Jahr 2000 über 22,1 Prozent im Jahr 2002 auf prognostizierte 20,2 Prozent im Jahr 2005. Die entsprechenden Zahlen für das anteilsmäßig leicht zulegende Kunststofffenster betragen 50,9 Prozent (2000), 51,5 Prozent (2003) und 53,3 Prozent (2005) und für das tendenziell stabile Alufenster 19,5 Prozent (2000), 20,6 Prozent (2003) und 20,5 Prozent im Jahr 2005. Relativ stark kann - allerdings auf niedrigem Niveau - das Holz-Alu-Fenster zulegen von 5,1 Prozent (2000) über 5,8 Prozent (2003) auf 6,1 Prozent (2005).

Energieeffiziente Fenstermodernisierung als Marktchance

Angesichts dieser schwierigen Marktsituation verweist der Verband der Fenster- und Fassadenhersteller auf die Chancen energetischer Wohnraummodernisierung durch Fenstertausch. Dabei können Renovierer die zinsgünstigen Darlehensprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nehmen. Dazu gehört das frisch aufgelegte "KfW-Wohnraummodernisierungsprogramm 2003/2004", für das ein Volumen von 8 Milliarden Euro beabsichtigt ist, mit dem zinsverbilligte Förderdarlehen vergeben werden. Mit modernen Wärmeschutzfenstern der jüngsten Generation lassen sich erhebliche Energieeinsparungen erreichen, die sich schon nach wenigen Jahren für den Bauherren bezahlt machen und zudem zur Verminderung der CO₂-Emission und damit zum Klimaschutz beitragen.

  • zur Erinnerung: Eine Fenstereinheit entspricht 1,69 Quadratmeter.

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