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Bauwirtschaft vor dem Branchengespräch 2003

  • Schlechtester Jahresstart seit vier Jahren!
  • Rückgang der Auftragseingänge im Januar von 10%!
  • Erstmals weniger als 800.000 Beschäftigte im deutschen Bauhauptgewerbe!
  • Branchengespräch muss Wende bringen!

(31.3.2003) Die baukonjunkturelle Talfahrt setzte sich auch zu Anfang des Jahres ungebremst fort. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der jüngsten Ausgabe seines "Aktuellen Zahlenbildes" berichtet, ist das Volumen des Auftragseingangs im Januar im Vergleich zum Vorjahr um real 9,8% gesunken. In Westdeutschland lag die Baunachfrage um 11,2% unter dem Vorjahresniveau. In Ostdeutschland haben die Fluthilfemaßnahmen bislang nur die Auftragslage in Sachsen verbessern können; insgesamt gab die Baunachfrage um 3,9% nach. Erstmals haben die deutschen Bauunternehmen im Januar weniger als 800.000 Mitarbeiter auf ihren Baustellen beschäftigt. Der Hauptverband werde dies auf die Tagesordnung des morgigen (1.April) Branchengesprächs mit den Bundesministern Clement und Stolpe setzen. Die Politik dürfe dem Niedergang der Branche nicht länger tatenlos zusehen, heißt es beim Hauptverband.

Im Wohnungsbau hat sich die günstige Entwicklung der Dezemberzahlen nicht bestätigt: Der Auftragseingang brach - nach dem Plus von 16,8% im Dezember 2002 - im Vergleich zum Vorjahr um real 14,4% ein. Das Dezemberplus hat sich als Vorzieheffekt herausgestellt. Jetzt schlagen die negative Einkommenserwartungen und die Arbeitsmarktsunsicherheit voll auf die Wohnungsbaunachfrage durch. Ende des letzten Jahres hat der Auftragsbestand mit 2.847 Mio. Euro den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht.

Die Wirtschaftsflaute belastet weiterhin den gewerblichen Bau. Die Nachfrage ging real um 10,4% zurück. Den stärksten Rückgang musste der westdeutsche Wirtschaftsbau mit einem Minus von 11,8% hinnehmen. Allerdings konnte der flutbedingte Auftragsschub von 81,9% in Sachsen - insbesondere durch die Deutsche Bahn AG - die starken Rückgänge in den übrigen ostdeutschen Bundesländern nicht ausgleichen: Der ostdeutsche Auftragseingang sank trotzdem um 5,3%.

Aber auch die Baugenehmigungen des letzten Jahres lassen nichts Gutes für die Zukunft erwarten: So brach das Genehmigungsvolumen für Wirtschaftsbauten um 13,2% ein. Besonders stark traf es die Fabrik- und Werkstattgebäude mit einem Minus von 26,5%. Aber auch die Bauherren für Büro- und Verwaltungsgebäude - mit einem Anteil von 26% die wichtigste Sparte - halten sich aufgrund der unsicheren Lage mit Aufträgen zurück: Die Baugenehmigungen liegen um 10,8% unter dem Vorjahresniveau.

Im öffentlichen Bau sieht es nicht besser aus: Der Anstieg im Straßenbau konnte einen weiteren Rückgang der öffentlichen Baunachfrage von 5,7% nicht verhindern. Dem Minus in Westdeutschland von 8,6% steht zwar ein Plus in Ostdeutschland von 4,4% gegenüber; allerdings ist dieser Auftragsschub nur auf die Fluthilfemaßnahmen in Sachsen zurückzuführen. Dass sich die Lage auch im Laufe des Jahres nicht ändern wird, zeigen die aktuellen Haushaltsansätze von Bund und Ländern. Diese wollen ihre Ausgaben für Baumaßnahmen in diesem Jahr um 4,7% kürzen. "Die Bauwirtschaft braucht endlich eine Wende in der öffentlichen Investitionspolitik. Wenn dies aus Haushaltsmitteln nicht möglich sein sollte, dann privatwirtschaftlich," heißt es beim Hauptverband.

siehe auch:

zumeist jüngere Beiträge, die auf diesen verweisen:

ausgewählte weitere Meldungen:

siehe zudem:


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