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Bauindustrie appelliert an Kreditwirtschaft: Mehr Verantwortung für Gesamtwirtschaft übernehmen

(21.12.2002) "Die deutsche Kreditwirtschaft muss sich wieder mehr ihrer Verantwortung für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung stellen." Diesen Appell richtete am 20. Dezember der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper, an die deutsche Kreditwirtschaft. Zinspolitische Äußerungen wie die des Präsidenten des Bundesverbandes deutscher Banken, Dr. Rolf-E. Breuer, seien wenig hilfreich, um den konjunkturellen Abschwung zu stoppen. Knipper: "Gerade die Bauwirtschaft braucht heute Rückenwind von der Zinspolitik. Die Banken dürfen dies nicht konterkarieren."

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Baukrise habe die Fremdfinanzierung für die Bauwirtschaft im Vergleich zur Eigen- bzw. zur Selbstfinanzierung an Bedeutung gewonnen, erläuterte Knipper. Mehr und mehr stelle jedoch die Kreditwirtschaft die Versorgung der Bauwirtschaft mit kostengünstigen Krediten in Frage. Bereits Ende 2001 hätten 43 Prozent der Bauunternehmen darüber geklagt, dass die Kreditaufnahme schwieriger geworden sei. Fast jeder fünfte Bauunternehmer habe eine Kürzung der Kreditlinien hinnehmen müssen. Die Ablehnung von Krediten sei in drei von fünf Fällen mit einer generellen Änderung der Geschäftspolitik der Bank begründet worden. Im Jahre 2002 hätten viele Banken diesen restriktiven Kurs der Kreditpolitik fortgesetzt: Nach einer DIHK-Umfrage habe im Herbst jedes dritte Bauunternehmen eine weitere Verschlechterung der Kreditkonditionen akzeptieren müssen. Knipper: "Bei allem Verständnis für die Bemühungen der Banken, die eigene Ertragslage zu sanieren, die Kreditwirtschaft darf darüber aber nicht die wirtschaftliche Existenz ganzer Branchen aufs Spiel setzen."

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