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RDM-Marktanalyse: Wohnungsmieten steigen schwächer als im Vorjahr

(12.11.2002) Auch im Jahr 2002 sind in Deutschland die Neuvertragsmieten gestiegen. Im Gesamtdurchschnitt der etwa 200 von den Marktanalysten des Ring Deutscher Makler (RDM) erfassten Städte mussten Mieter für Wohnungen mit mittlerem und gutem Wohnwert jeweils rund ein Prozent mehr bezahlen. In Verträgen für Neubauwohnungen, die zum ersten Mal bezogen wurden, registrierten die RDM-Marktbeobachter Steigerungen von 1,7 Prozent für mittleren Wohnwert und 1,9 Prozent für guten Wohnwert.

In Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern und Städten in Süddeutschland kletterten die Mieten 2002 nicht so hoch wie im Vorjahr: Im Vergleich zu 2001 (bis zu 4,6 Prozent) ist das etwa ein Drittel niedriger. Dennoch meldeten die Experten in diesen Großstädten für das Jahr 2002 einen Sprung der Mieten zwischen zwei und knapp 3,4 Prozent.

Im Bundesdurchschnitt liegen die Mieten 2002 jedoch weitaus niedriger als die 1993 und 1994 verzeichneten Höchststände:

  • Bei Altbauten um vier Prozent,
  • bei Nachkriegsneubauten um 5,5 Prozent und
  • bei Erstbezugsmieten im Neubau sogar um 6,5 Prozent.

Für Wohnungen mit mittlerem Wohnwert (drei Zimmer, zirka 70 Quadratmeter, normale Wohnlage) in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern heißt das:

  • Durchschnittlich müssen Mieter für Altbauten in diesem Jahr pro Quadratmeter Wohnfläche netto kalt 5,81 Euro (plus 2,9 Prozent gegenüber 2001),
  • für Nachkriegsneubauten 6,29 Euro (plus 2,7 Prozent) und
  • für Neubauwohnungen im Erstbezug 7,71 Euro (plus 2,86 Prozent) zahlen.

Entsprechende Vergleichswerte für Wohnungen mit gutem Wohnwert liegen bei 7,18 Euro (plus zwei Prozent), 7,62 Euro (plus 2,05 Prozent) und 8,88 Euro (plus 3,4 Prozent).

Bezogen auf den Sektor mit mittlerem Wohnwert liegt München bei Altbauten mit zehn Euro an der Spitze. Es folgen Frankfurt mit acht und Hamburg mit 6,66 Euro. Ähnlich sieht es bei Nachkriegsneubauten aus. Auch hier liegt München mit wiederum zehn Euro vorne, gefolgt von Frankfurt mit acht Euro und Düsseldorf mit 7,15 Euro. Die bayerische Landeshauptstadt führt auch in der Kategorie Neubauwohnungen im Erstbezug. Dort sind 11,75 Euro fällig, in Köln und Düsseldorf 9,20 Euro. Frankfurt und Stuttgart liegen hier mit neun Euro gemeinsam auf dem dritten Rang.

Ostdeutsche Städte

Der Abstand des ostdeutschen Mietenniveaus im Verhältnis zum altbundesdeutschen schrumpft weiter. 2002 lag es für Altbauwohnungen bei 88,5 Prozent, für Nachkriegsneubauten bei 86 Prozent und 83 Prozent bei Wohnungen im Erstbezug. Rostock liegt hierbei mit sechs Euro Mietpreis sowohl für Altbauwohnungen als auch bei Nachkriegswohnungen an erster Stelle. Allerdings werden die absolut höchsten Mietpreise für Wohnungen mit mittlerem Wohnwert aus Warnemünde gemeldet. Dort kostet ein Quadratmeter sieben Euro.

Ausblick

Es wird bundesweit über eine zufriedenstellende Nachfrage nach Mietwohnungen berichtet – aus einigen Großstädten sogar von einem Nachfrageüberhang. Es ist mit weiter anziehenden Mieten zu rechnen. Wie sich die umfangreichen Steueränderungen der rot-grünen Bundesregierung auf das Mietenniveau auswirken werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer kalkulierbar. Sollte jedoch der Wohnraum durch die im Keim erstickte Bautätigkeit knapper werden, dürften Mieter im kommenden Jahr mit weitaus stärker ansteigenden Mietpreisen konfrontiert werden als 2002.

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