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Immobilienwirtschaft gründet "Rat der Weisen"

(25.10.2002) Auf Initiative der Immobilien Zeitung haben sich drei führende, unabhängige Forschungsinstitute zum "Rat der Weisen der Immobilienwirtschaft" zusammengeschlossen. Sie werden künftig durch Herbst- und Frühjahrsprognosen für mehr Transparenz auf den Immobilienmärkten sorgen.

Die Arbeitsgemeinschaft der drei unabhängigen deutschen Researchfirmen wird auf dem Immobilienkongress Cimmit im Januar 2003 ihre ersten Ergebnisse präsentieren. Vorgesehen sind Prognosen zur Entwicklung der Preise und Mieten für Büros, Einzelhandel und Wohnen in den wichtigsten Standorten der Republik sowie eine Einschätzung der für den jeweiligen Sektor maßgeblichen Trends und Tendenzen. Im Herbst 2003 soll im Rahmen eines Herbstgutachtens ein Update der Aussagen und Prognosen erfolgen.

Mit dem "Rat der Immobilienweisen" wollen die Institute der Branche nicht einfach einen weiteren Marktbericht und die x-te Studie präsentieren, sondern eine Orientierungshilfe in einem stark fragmentierten Markt bieten. Die Zersplitterung in unterschiedliche Branchensegmente führte bisher dazu, dass die Immobilienwirtschaft in der Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen wird.

Dass die volkswirtschaftliche Bedeutung der Immobilienbranche groß ist, darüber herrscht Einigkeit bei Banken, Projektentwicklern und Investoren. Dennoch gibt es bis heute keine Zahl, die diese Bedeutung in Relation zur gesamten deutschen Volkswirtschaft abbildet. Diese Lücke zu füllen und damit auch ein Stück zur dringend nötigen Imageverbesserung der Immobilienwirtschaft beizutragen, ist ein weiteres Anliegen der "Immobilienweisen".

Wer macht mit?

Zur Mitarbeit an der Arbeitsgruppe konnten drei der wichtigsten deutschen Markt- und Standortforschungsinstitute versammelt werden:

  • Die Bulwien AG, München/Berlin, wird sich mit dem Büroimmobilienmarkt beschäftigen.
  • Für den Wohnungsmarkt wurde das wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Beratungsunternehmen Empirica, Berlin/Bonn, gewonnen.
  • Den Blick in die Zukunft des Einzelhandels wirft das GfK Prisma Institut, Hamburg.

Alle drei Institute sind mit Kooperationspartnern international vernetzt.

"Es ist etwas Besonderes, wenn sich drei konkurrierende Institute zu einem solchen Projekt zusammenfinden, um gemeinsam einen Blick in die Zukunft des deutschen Immobilienmarktes zu werfen ­ auch wenn die Perspektiven für den Büromarkt 2003 vorübergehend nicht gerade rosig aussehen", sagt Hartmut Bulwien, Vorstandsvorsitzender der Bulwien AG und Präsident der Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (gif).

An der "Schnittstelle von Forschung, Politik und Immobilieninvestment" sieht sich das Empirica Institut. Mit einem rund 30-köpfigen Team werden im Auftrag von Banken, Immobilienunternehmen, Ministerien und Stiftungen Fragen der Raumordnung, der Stadtentwicklung, des Wohnungsmarktes sowie Sonderwohnformen und Lebensstile beleuchtet. Im Vordergrund aktueller Untersuchungen stehen Fragen der Wohneigentumsbildung, des Stadtumbaus Ost und der Quartiersentwicklung. "Der Wohnungsbedarf wird sich in den kommenden Jahrzehnten dramatisch verändern", sagt die Empirica-Geschäftsführerin Dr. Marie-Therese Krings-Heckemeier. "Das wird vor allem Konsequenzen für die Nachfrage nach Wohnraum in den Städten haben. Es ist wichtig, die öffentlichen Entscheidungsträger auf diese Entwicklungen frühzeitig aufmerksam zu machen."

Dritter im Bunde der drei "Immobilienweisen" ist Gfk-Prisma-Geschäftsführer Dipl.-Volkswirt Olaf Petersen. "Ich halte diese Aufgabe für überaus spannend, da sie mit ihrem ganzheitlichen Ansatz uns Immobilien-Researchern den Blick über den eigenen Tellerrand ermöglicht."

Petersen wird sich mit den Perspektiven des Handelssektors auseinander setzen. "Derzeit findet eine Polarisierung in der Lagen- und Flächennachfrage statt, die nicht zuletzt zu Lasten des mittelständischen Einzelhandels geht", fasst er die Lage zusammen. Der gutachterliche Rat des 60-köpfigen GfK-Prisma-Teams ist bei Immobilien-Investitionsentscheidungen aller Art gefragt. Die Privatwirtschaft, aber auch Kommunen, Kammern und Verbände informieren sich hier bei Fragen der Handels-, Stadt- und Regionalforschung in Deutschland.

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