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Schallschutz von Porenbeton höher als bisher bekannt

(21.5.2002) Eine neue Massenkurve, die im Rahmen der Erarbeitung eines europäischen Normenwerkes für den baulichen Schallschutz erstellt wurde, zeigt, dass die in der DIN 4109 festgelegten Werte dem guten schalltechnischen Verhalten von Porenbeton nicht gerecht wird. Daraus ergibt sich die Erkenntnis, dass die Einsatzmöglichleiten von Porenbeton-Konstruktionen weiter reichen, als bisher angenommen.

Die in der gegenwärtig gültigen Norm DIN 4109 festgelegte Massenkurve (Dämmwirkung in Abhängigkeit von der flächenbezogenen Masse) wird dem mit Porenbeton möglichen Schallschutz auch unter Einbeziehung des 2 dB-Bonus nicht gerecht. Dies wurde jetzt durch Untersuchungen bestätigt, die von unabhängigen Prüfinstituten der FH Stuttgart durchgeführt wurden. Damit werden sich künftig die Einsatzmöglichkeiten für Porenbeton-Konstruktionen deutlich erweitern.

Anlass für die Messungen war die Erstellung eines europäischen Normenwerkes und die damit verbundene Überarbeitung der DIN 4109. Sie wurden durchgeführt unter Beachtung der Prüfverfahren nach DIN EN ISO 140-1 (Prüfstand ohne Nebenwege).

Durch verfeinerte Messverfahren und eine damit einhergehende genauere mathematische Modellierung der Messergebnisse zeigt die dabei neu ermittelte Massenkurve Veränderungen im Vergleich zur gültigen Norm. Dies bedeutet für Porenbeton: Das Schalldämm-Maß von Porenbeton ist um 4 bis 6 dB höher, als derzeit nach DIN 4109 auch unter Berücksichtigung des 2 dB-Bonus angenommen. Damit werden alle bisherigen Aussagen zum positiven schalltechnischen Verhalten von Porenbeton unterstützt.

Wird die neue Massenkurve auf die gegenwärtigen normativen (DIN 4109) und nicht normativen Anforderungen (Beiblatt 2 zu DIN 4109, VDI-Richtlinie 4100) angewendet, so ergeben sich deutlich erweiterte Anwendungsmöglichkeiten für Ytong-Wandkonstruktionen. So verfügt bereits eine 15 cm dicken Ytong-Wand, die beidseitig mit Gips-Innenputz versehen ist, über ein Schalldämm-Maß von 45 dB. Sie erfüllt damit die Anforderungen, die an Wandkonstruktionen zwischen Räumen und Fluren von Operations- und Behandlungsräumen gestellt werden (42 dB). Eine Ytong-Wand d=24 cm mit beidseitigem Gipsputz weist nach der neuen Massenkurve einen Wert von 49 dB auf und kann somit sowohl im Krankenhaus als Trennwand zwischen Kranken-, Untersuchungs- und Sprechzimmern eingesetzt werden, als auch als Trennwand zwischen Hotelzimmern (normativ gefordert sind 47 dB).

Auch bei Außenwänden ist das schalltechnische Verhalten positiver als bisher angenommen. Zwar ist das erreichbare Schalldämm-Maß von Außenwänden abhängig vom Fensterflächenanteil und vom Schalldämm-Maß der verwendeten Fenster, Berechnungen haben jedoch gezeigt, dass einschalige Außenwandkonstruktionen (PP2, Rohdichteklasse 400) mit einem Fensterflächenanteil von bis zu 23% die Anforderungen an den jeweils nächst höheren Lärmpegelbereich (Tabelle 8 der DIN 4109) erfüllen können. Ytong-Wandkonstruktionen können somit auch bei Außenwänden mit erhöhten Anforderungen, wie sie etwa bei Außenwänden von Bettenzimmern in Krankenhäusern bestehen, eingesetzt werden.

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