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Der "Blaue Engel" macht´s möglich: Wände streichen - Gesundheit und Umwelt schonen

(20.3.2001) Neues Umweltzeichen für emissionsarme Wandfarben vergeben

In Kürze werden sie in den Regalen der Kaufhäuser und Baumärkte stehen: Wandfarben mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel". Der Umweltengel verspricht ein Renovieren, ohne die Gesundheit und die Umwelt unnötig zu belasten. Aus den Wandfarben mit dem Umweltzeichen werden so wenig Schadstoffe, wie Lösemittel und Formaldehyd, frei, dass die Räume unbesorgt wieder genutzt werden können, sobald die Farbe getrocknet ist. Auch die Menge an Konservierungsmitteln - auf die manche Menschen allergisch reagieren - ist in diesen Farben auf das notwendige Minimum begrenzt. Über 40 Produkte der Firmen Akzo, Bollmann, Brillux, Deutsche Amphibolin Werke, Dinova, Meffert, Ostendorf, Schulz und Sigma Coatings können das neue Umweltzeichen "RAL-UZ 102 – weil emissionsarm" tragen.

In Deutschland werden jährlich über 500.000 Tonnen Wandfarben - im Fachjargon Dispersionsfarben genannt – in Innenräumen verstrichen. Deshalb ist es wichtig, dass die Farben die Umwelt und Gesundheit so wenig wie möglich belasten. Die vergangenen Jahre zeigten, dass gesundheitliche und ökologische Kriterien beim Renovieren und Einrichten der "eigenen vier Wände" immer wichtiger werden. Der "Blaue Engel" trägt dem Rechnung und setzt dafür Maßstäbe. Weil aus den Farben mit dem Umweltzeichen nur minimale Spuren leichtflüchtiger organischer Verbindungen frei werden, ist die Belastung der Innenraumluft mit diesen Stoffen äußerst gering. Auch die Bildung des bodennahen Ozons, des sogenannten Sommersmogs, wird verringert.

Leichtflüchtige organische Verbindungen dürfen jedoch nicht durch schwerflüchtige organische Verbindungen, wie sie etwa in Weichmachern enthalten sind, ersetzt werden. Diese gelangen nämlich ebenfalls in die Innenraumluft - zwar in geringer Menge aber dafür über einen längeren Zeitraum. Aus diesen Gründen ist für das Umweltzeichen für Dispersionsfarben der Zusatz schwerflüchtiger organischer Verbindungen ausgeschlossen, der Gehalt an leichtflüchtigen organischen Verbindungen ist auf maximal 700 ppm - also 700 Teile auf eine Millionen Teile - in der Farbe eng begrenzt.

Auch bei den Konservierungsstoffen gilt für die Farben mit dem Umweltzeichen: So wenig wie möglich - so viel wie nötig. Dispersionsfarben bieten aufgrund ihres Wassergehaltes und der Verwendung natürlicher Rohstoffe - wie zum Beispiel Pigmente, Füllstoff - in vielen Fällen gute Voraussetzungen für das Wachstum verschiedener Mikroorganismen. Diese wiederum können die Farben abbauen. Das verdorbene Produkt ist gesundheitlich bedenklich. Um das zu verhindern, müssen den Farben Konservierungsmittel zugesetzt werden. Diese sogenannten Topf- oder Gebindekonservierer sollen die Dispersionsfarbe bis zum Zeitpunkt der Verarbeitung schützen. Die Farben mit dem Umweltzeichen müssen strenge Kriterien für die Konservierungsstoffe erfüllen, damit negative Folgen für Gesundheit und Umwelt möglichst ausgeschlossen sind. So sollten die Farben auch möglichst keine Allergien erzeugen. Manche Menschen reagieren dennoch auf Konservierungsmittel allergisch. Für diese Fälle haben die Hersteller ein Info-Telefon eingerichtet, um individuell Ratschläge geben zu können. Die Telefonnummer steht auf jedem Gebinde der Farben mit dem Umweltzeichen.

Bei einer Reihe von Produktgruppen hilft das Umweltzeichen "Blauer Engel", möglichst gesundheits- und umweltschonend zu renovieren - so zum Beispiel die Umweltzeichen für

  • schadstoffarme Lacke (RAL-UZ 12a),
  • emissionsarme Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen, wie Möbel, Paneele, Fertigparkett,
    Laminat (RAL-UZ 38) und
  • emissionsarme Holzwerkstoffplatten, wie Massivholz-, Sperrholz-, Faser-, Tischler- und Spanplatten (RAL-UZ 76).

Das neue Umweltzeichen für emissionsarme Wandfarben (RAL-UZ 102) ergänzt die erhältlichen Produktgruppen sinnvoll. Weitere Umweltzeichen für Renovierungsprodukte werden gerade vorbereitet.

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