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Energieberater üben Kritik an Bundesregierung: Heizkessel statt Energiesparlampen


  

(28.4.2013) Im Rahmen ihrer jährlichen Verbandstagung haben Energieberater aus der gesamten Bundesrepublik erneut hefti­ge Kritik an den politischen Rahmenbedingungen für die Ener­giewende in Deutschland geübt. „Die Energieeinsparziele der Bundesregierung sind völlig unrealistisch und schlichtweg nicht erreichbar. Die Politik setzt seit Jahren den falschen Fokus, die Verbraucher werden verunsichert statt gestärkt“, sagte der Vorsitzende Thomas Lohr bei der Jahreshaupt­versammlung des Europäischen Verbands für Energie- und Umweltschutzberater (EVEU e.V.) in München.

„Alle reden vom Strompreis, von Photovoltaik-Förderung und von Energiesparlampen. Den mit Abstand größten Teil ihrer Energie verbrauchen deutsche Haushalte aber im Heizungskeller, nicht am Stromzähler“, sagt Dr. Wolfgang Schwarz, Hauptgeschäfts­führer des SHK Fachverbands Bayern. Einer aktuellen Studie des Fachverbands zufol­ge verbrauchen bayerische Haushalte im Schnitt ...

  • 47 Prozent ihrer Energie für die Heizung und
  • lediglich 10,3 Prozent für Strom - davon entfallen gerade einmal 1,2 Prozent auf die Beleuchtung!

„Dank unserer Politik fühlen sich aber alle schon als Energiespar-Weltmeister, wenn sie Energiesparlampen aufhängen und Strom aus regenerativen Energien beziehen. Dass man tausende Liter Heizöl jeden Winter zu viel durch den Schornstein jagt, trübt das grüne Gewissen dabei offensichtlich nur wenig“, kritisiert EVEU-Geschäftsführer Franz Sedlmeier.

EVEU fordert Verstetigung der Förderprogramme

Gerade einmal ein Viertel von über 18 Millionen Heizsystemen in Deutschland ent­spricht aktuell dem Stand der Technik. Jede fünfte Anlage sei sogar älter als 1978. „Hier müssen wir ansetzen, hier ist Energieeinsparungspotenzial ohne Ende“, fordert Sedlmeier. Dazu notwendig seien in erster Linie ein Umbau und eine Verstetigung der Förderprogramme. „Das Hin und Her der Bundesregierung in den letzten Jahren hat die Bürger verunsichert. Jeder wartet auf die nächstbessere Technologie und die nächst­bessere Förderung“, moniert Franz Sedlmeier. „Wir Energieberater kämpfen seit Jahren für eine technologieneutrale Förderung. Wichtig ist am Ende doch nur, dass Energie eingespart wird. Ob der Hausbesitzer das mit Erdwärme oder mit Solar macht oder eben, indem er deutlich weniger Öl und Gas verbraucht, ist doch völlig egal“, so Thomas Lohr.

Der Europäische Verband der Energie- und Umweltschutzberater fordert daher die Einführung eines Energieträger-unabhängigen Förderprogramms. „Ein entsprechendes Modell haben wir längst vorgelegt“, bekräftigt Lohr. Eine Forderung, die auch der SHK Fachverband Bayern unterstütz: „Der Schlüssel zur Energiewende liegt im Wärmebe­reich. Wenn wir hier nicht rangehen, scheitert die Energiewende und die Energieein­sparungsziele werden nicht erreicht“, ist sich Dr. Wolfgang Schwarz sicher.

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