Windlasten von PV-Anlagen: Berechnungsmethoden vereinheitlicht
(8.4.2021) Unter der Leitung des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) haben sich Branchenexperten erstmals auf vereinheitlichte Berechnungsmethoden für Windlasten von Solarstromanlagen auf Flachdächern geeinigt und diese in einem neuen Hinweispapier des Verbandes publiziert, das am 11. Mai 2021 in einem Webinar vorgestellt werden soll.
Zur Erinnerung: Photovoltaikanlagen auf Flachdächern werden in der Regel nur durch ihr Eigengewicht und zusätzlichen Ballast an Ort und Stelle gehalten - insbesondere um die Dachhaut nicht zu beschädigen. Dabei muss der Planer allerdings oft zwischen der Sicherheit gegen Windsog und der Tragfähigkeit des Daches abwägen:
- Damit der Wind die Solaranlagen nicht vom Dach weht, sollten sie möglichst schwer sein.
- Um aber bei einer eingeschränkten Tragfähigkeit des Daches möglichst viele Solarmodule auf dem Dach installieren zu können, sollte die Anlage wiederum möglichst leicht sein.
Für Tragwerksplaner kommt erschwerend hinzu, dass es in Deutschland keine Norm für die Berechnung von Windlasten von PV-Anlagen auf Flachdächern gibt. Die Hersteller der Montagesysteme lassen für ihre Produkte daher Windkanalversuche durchführen und die Kennzahlen für den auftretenden Windsog ermitteln. Doch auch mit diesen Werten fiel der berechnete Ballast für ähnliche Anlagen in der Vergangenheit sehr unterschiedlich aus.
In der Arbeitsgruppe Bautechnik des BSW haben sich deshalb die führenden Montagesystemhersteller mit Windkanalgutachtern für Photovoltaik-Flachdachsysteme an einen Tisch gesetzt und jetzt auf einheitliche Berechnungsmethoden verständigt. „Ich freue mich, dass es damit gelungen ist, die Unsicherheiten, die bisher bei der sicheren Auslegung von Flachdachsolaranlagen herrschten, zu beseitigen“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Die Ergebnisse der Experten-Abstimmungen sind in das „Hinweispapier zur Bemessung von Montagesystemen auf Grundlage von Windkanalversuchen“ eingeflossen, das über den BSW-Shop vertrieben wird. Darin werden Hinweise zur sicheren Auslegung von sogenannten ballastierten Solaranlagen auf flachen und flachgeneigten Dächern gegeben.
Folgende Inhalte finden sich in dem Hinweispapier, das sich an Planer, Projektierer und Installateure richtet:
- Sicherheitskonzept und Sicherheitsbeiwerte nach EN 1990
- Erforderliche Nachweise
- Welche Modulblockgröße und Modulbereiche zu betrachten sind
- Lastumlagerung lokaler hoher Windsogkräfte durch den Systemverbund
- Ermittlung des Systemverbundes mittels Versuchen
- Aufbau, Auswertung und Dokumentation von Windkanalversuchen
- Beispielrechnung zur Ballastermittlung
Webinar zur Bemessung von PV-Montagesystemen
Mit Unterstützung von
The smarter E Europe stellt der BSW die Arbeitsergebnisse gemeinsam mit
den Autoren des Hinweispapiers in einem kostenfreien Webinar am 11.5.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- Gründächer mit vegetationsfreundlichen röhrenförmigen PV-Module von ZinCo und TubeSolar (12.8.2021)
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ausgewählte weitere Meldungen:
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- PV-Montagesystem von Walraven für Flachdächer mit geringen Auflastreserven (23.8.2012)
- SOLfixx - leichtes, durchdringungsfreies PV-System für Kunststoff- und Bitumendächer (2.2.2012)
siehe zudem:
- Statik-Programme im Bau IT-Magazin sowie Photovoltaik im alternative Energien-Magazin und Dach-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher über Dachdeckung und Photovoltaik bei Baubuch / Amazon.de